Wissen verbreiten, zirkulär bauen, Kreisläufe schließen
Wie schaffen wir es, das Bauwesen vom Ressourcenfresser zum Teil der Lösung zu machen? Wir wollen Orte schaffen, an denen Wissen, Materialien und Menschen zusammenkommen – ein Hub für zirkuläres Bauen.


Der Hub für zirkuläres Bauen ist als digitaler und physischer Knotenpunkt gedacht, an dem Handwerksbetriebe, Bauherr*innen, Kommunen, Forschende und Interessierte gemeinsam an der Transformation des Bauwesens arbeiten und sich austauschen, informieren und gemeinsam lernen können. Das Ziel ist, den Wandel hin zur Kreislaufwirtschaft aktiv mitzugestalten.

Was bietet der Hub?
Handwerkshöfe
- Gemeinsame Werkstätten & Büroflächen
- Wissensaustausch, Schulungen, Kooperationen
- Attraktiver Arbeitsort – auch für neue Fachkräfte
Baustoffhandel & Beratung
- Vorgenutzte & neue kreislauffähige Baustoffe
- Beratung für gesundes, zirkuläres Bauen
- Einkaufsgemeinschaften für mehr Wirtschaftlichkeit
Koordination regionaler Stoffströme
- Aufbau von Materialkatastern
- Planung von "Reuse-Momenten"
- Stadt als urbanes Rohstofflager
Warum der Wandel im Bausektor so dringend nötig ist
Kaum ein anderer Wirtschaftsbereich hat einen so gewaltigen ökologischen Fußabdruck wie der Bausektor. Der Bau und die Nutzung von Gebäuden verursachen in Deutschland rund 40% der gesamten CO₂-Emissionen. Jedes Jahr werden mehr als 500 Millionen Tonnen mineralischer Rohstoffe verbaut – das entspricht einem Anteil von über 90% an der nationalen Rohstoffentnahme. Gleichzeitig stammt über die Hälfte des Müllaufkommens in Deutschland aus Bau- und Abbruchabfällen.
So wie heute gebaut wird, wird es nicht weitergehen können. Es stellen sich andere Frage an das Design. Wenn wir beginnen, Gebäude und Baustoffe von Anfang an für den Kreislauf zu entwerfen, können wir ein neues Kapitel aufschlagen. Wir reden dann nicht nur von Abriss, sondern von Wiederverwendung, vom Müll als Ressource und kommen vom Problem zur Lösung.

Wir wissen, dass die Veränderung möglich ist
Mit dem Hub für zirkuläres Bauen schaffen wir einen Raum, in dem die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft nicht nur diskutiert, sondern konkret umgesetzt werden.
Grundlage ist der Cradle to Cradle-Ansatz: Produkte und Gebäude werden so konzipiert, dass sie nach ihrer Nutzung vollständig in biologische oder technische Kreisläufe zurückgeführt werden können. Nichts wird zu Abfall – alles wird zum Nährstoff für Neues.
Darüber hinaus verfolgt der Hub einen ganzheitlichen Ansatz: Neben der Nutzung neuer kreislauffähiger Materialien geht es inbsesondere darum, gebrauchte Baumaterialien intelligent zu nutzen. Das spart Primärrohstoffe, bewahrt graue Energie und verhindert unnötigen Abfall. Digitale Materialkataster, vernetzte Stoffströme und gut geplante Reuse-Momente sind ein Schlüssel zur Schließung der Kreisläufe.
Der Hub ist ein “Möglichmacher”: Handwerksbetriebe können hier voneinander lernen, gemeinsam an Lösungen tüfteln und Synergien nutzen. In den geplanten Handwerkshöfen sollen Werkstätten, Büroflächen und Lager gemeinschaftlich genutzt werden, ergänzt durch ein zentrales Angebot an Backoffice-Services. Das macht nicht nur wirtschaftlich Sinn – es schafft auch eine inspirierende Arbeitsumgebung, die junge Fachkräfte anzieht und das Handwerk aufwertet.
Gleichzeitig bietet der Hub ein Beratungsangebot rund um kreislauffähiges und gesundes Bauen – für Bauherr*innen, Heimwerker*innen und Planer*innen. Ein integrierter Baustoffhandel soll sowohl neue als auch wiederverwendete geprüfte Materialien zugänglich machen. Über genossenschaftliche Einkaufsgemeinschaften können dabei nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile erschlossen werden.
Ein Konzept mit Dynamik und Relevanz
Das Handwerk steht unter Druck.
Neue Anforderungen durch Klimaziele, knapper werdende Rohstoffe, Fachkräftemangel, zunehmende Komplexität – der Wandel ist da. Doch er braucht Wissen, Austausch und Voranschreiten.
Bauherr*innen & Kommunen suchen Orientierung und Unterstütziung.
Zugang zu kreislauffähigen Materialien, Fachwissen, passenden Partnern – all das fehlt vielerorts. Und gleichzeitig steigt der Handlungsdruck durch Klimaziele und gesetzliche Vorgaben.
Bestandsmaterialien müssen sinnvoll weiterverwenden werden.
Gebäude als urbane Minen: Was bereits da ist, wird zur Ressource. Durch intelligentes Stoffstrommanagement und digitale Materialkataster entsteht ein neues Denken in Materialkreisläufen.
Ein Ort für alle, die gestalten wollen
Der Hub richtet sich an alle, die aktiv zur Bauwende beitragen wollen:
- An Handwerker*innen, die neuen Materialien testen und anwenden
- An Kommunen, die die Kreislaufwirtschaft in ihrer Stadtentwicklung verankern wollen
- An Studierende und Forschende, die an realen Projekten mitwirken möchten
- An Bürgerinnen, die sich informieren und mitgestalten wollen
Denn nachhaltiges Bauen ist keine Gemeinschaftsaufgabe! Der Hub soll das sichtbar und erlebbar machen. Er schafft Transparenz, vernetzt Wissen und ermöglicht neue Allianzen.
Den ersten Hub wollen wir in Münster entstehen lassen – doch das Konzept ist so angedacht, dass es sich vervielfältigen lässt. Überall dort, wo Menschen, Materialien und Ideen zusammenkommen, wo gebaut werden soll, kann ein solcher Ort entstehen – Teil eines deutschlandweiten Netzwerks von Regionalhubs.
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