
Haus Barbara
“Wir treffen uns dann unten zum Kaffee trinken.”

Bedarfsgerechtes Wohnen für ein selbstbestimmtes Leben.
Wo?
Oer-Erkenschwick
Wann?
Fertigstellung in 2022
Was?
Wohnen und Gewerbe, Service-Wohnen im Seniorenalter
Größe
3.400 qm BGF
Förderquote
89 % der Wohneinheiten
Bauherr
Fabian Bergfort
Architektur
Frank Lecke, Sebastian Sehr
Verwaltung
Sustina AG
Betrieb
Caritasverband Ostvest e.V.
Preise
Anerkennung des BDA-Architekturpreis Vest Recklinghausen und Gelsenkirchen



Haus Barbara kombiniert barrierefreies, bezahlbares Wohnen mit hoher Wohnqualität. Durch flexible Wohnkonzepte, die Möglichkeit der Zusammenlegung von Wohnungen und ein aktives Gemeinschaftsleben wird ein bedarfsgerechtes Wohnmodell für Senior*innen geschaffen, das ein selbstständiges Leben möglichst lange ermöglicht und auch langfristig auf veränderte Bedarfe reagieren kann.
Das Haus Barbara ist der Urknall der Sustina AG. Die Gründungsidee entstand aus der Zusammenarbeit von Fabian als Bauherr und Sebastian als Architekt.
Bezahlbares Wohnen im Seniorenalter
Gerade im Seniorenalter stellt die Suche nach einer bezahlbaren und gleichzeitig komfortablen Wohnung eine große Herausforderung dar. Besonders Menschen mit niedrigen Einkommen sind mit einem begrenzten Angebot konfrontiert. Ein weiteres Problem besteht darin, dass Paare, die mit einem Wohnberechtigungsschein in einer geförderten Wohnung leben, im Todesfall eines Partners oft umziehen müssen, da ihnen als Einzelperson nur noch eine kleinere Wohnfläche zusteht. Dies ist in einer ohnehin emotional belastenden Situation eine zusätzliche Hürde. Das prämierte Projekt Haus Barbara wurde entwickelt, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Durch kompakte, aber dennoch großzügig gestaltete Wohnkonzepte konnten bezahlbare und gleichzeitig qualitativ hochwertige Wohnungen geschaffen werden.

Gemeinschaft, Service und gesellschaftliche Teilhabe
Haus Barbara liegt zentral in Oer-Erkenschwick, direkt gegenüber dem Rathaus. In fußläufiger Umgebung befinden sich Arztpraxen, Apotheken, Einkaufsmöglichkeiten, der Wochenmarkt, die Fußgängerzone und der Stadtpark. Die zentrale Lage ermöglicht den Bewohnerinnen und Bewohnern eine aktive Teilhabe am städtischen Leben und sorgt für kurze Wege im Alltag.
Das Projekt setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Caritasverband Ostvest e.V., der nicht nur Büroflächen hier anmietet, sondern auch Service-Wohnen und die Mieterverwaltung anbietet. Ergänzt wird dieses Angebot durch eine Bäckerei und ein kleines Café im Erdgeschoss, die als soziale Treffpunkte dienen. Zudem steht ein Gemeinschaftsraum mit Zugang zur Innenhof-Terrasse allen Bewohnenden zur Verfügung. Dieser Bereich kann für gemeinsame Veranstaltungen, Treffen und Feste genutzt werden, wodurch das Gemeinschaftsgefühl gestärkt wird.
Wohnkonzept und Flexibilität
Von insgesamt 27 Wohneinheiten sind 24 gefördert. Die 2-Zimmer-Wohnungen wurden mit maximal 55 m² bewusst kompakt gehalten, um im Falle des Verlusts eines Partners weiterhin das Wohnen für eine Einzelperson mit Wohnberechtigungsschein zu ermöglichen. Gleichzeitig wurde eine hohe Wohnqualität mit bodentiefen Fenstern, Eckverglasungen und großzügigen Bädern geschaffen. Dank der flexiblen Grundrissgestaltung können Wohnungen bei Bedarf zu größeren 4-Zimmer-Wohnungen zusammengelegt werden, um flexibel auf zukünftige Wohnbedarfe reagieren zu können und beispielsweise auch Familien ein passendes Zuhause zu bieten.
Bauweise und technische Details
Unser Wissen über ökologische Nachhaltigkeit und zirkuläre Bauweisen steckte in diesem Projekt noch in den Kinderschuhen. Dennoch haben wir bereits einiges richtig gemacht und nachhaltige Elemente mitgedacht:
- Dachterrasse und Carport als Gründach
- Bodenbeläge ohne Kleber verlegt
- Fenster und Türen rückbaubar ohne Schaum und Kleber montiert
- Energieeffiziente Verglasung mit G-Wert 0,4, wodurch kein außenliegender Sonnenschutz erforderlich ist
- Fenster-Falz-Lüfter anstelle einer separaten Lüftungsanlage
- Langlebige Klinkerfassade zur Reduzierung der Folgekosten
- effizientes Energiekonzept mit Blockheizkraftwerk und Photovoltaikanlage sorgt für niedrige Nebenkosten


Barrierefreiheit und Komfort
Besonderes Augenmerk wurde auf die Bedürfnisse älterer Menschen gelegt:
- Großzügige, freundliche Eingangsbereiche
- Liegend angeordnete Briefkästen für Menschen mit Rollator oder Rollstuhl
- Aufzüge für Liegendtransporte
- Bodentiefe Fenster für Ausblick auch im Sitzen oder Liegen
- Große Bäder mit Platz für Waschmaschine und Trockner





Freifinanzierte Wohnungen
Neben den geförderten Wohnungen gibt es drei freifinanzierte Penthouse-Wohnungen. Diese bieten Senior*innen, die aus einem großen Eigenheim in eine kompaktere, moderne Wohnung ziehen möchten, eine attraktive Alternative und unterstützen gleichzeitig die Finanzierung des Bauprojekts.